Das Diplomstudium Mathematik besteht aus zwei Studienabschnitten mit einer Regelstudiendauer von 4 bzw. 6 Semestern. Der erste Studienabschnitt wird durch die erste Diplomprüfung abgeschlossen, die allerdings keine eigene Prüfung, sondern einfach eine Zusammenfassung von Lehrveranstaltungsprüfungen darstellt.
Am Ende des zweiten Studienabschnitts ist eine Diplomarbeit zu verfassen, deren positive Beurteilung Voraussetzung zur Zulassung zum zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung ist. (Der erste Teil der zweiten Diplomprüfung ist wieder eine Zusammenfassung von Lehrveranstaltungsprüfungen.)
Im Verlauf des Studiums sind insgesamt 12 Stunden an freien Wahlfächern zu absolvieren. Bei der Auswahl dieser Fächer sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt (soferne es sich um Universitätslehrveranstaltungen handelt), empfohlen werden aber entweder nicht verpflichtende Lehrveranstaltungen aus Mathematik oder Lehrveranstaltungen aus Anwendungsfächern.
Der erste Studienabschnitt:
Die
Regelstudiendauer für den ersten Studienabschnitt beträgt 4
Semester. In diesem Teil des Studiums gibt es kaum
Wahlmöglichkeiten, der Ablauf ist durch den Studienplan praktisch vollständig festgelegt.
Im ersten Studienjahr bilden die Grundvorlesungen Analysis 1 und 2 und Lineare Algebra 1 und 2, sowie die zugehörigen Proseminare den Schwerpunkt. Im ersten Semester ist die Vorlesung "Einführung in das mathematische Arbeiten" (die in den ersten Wochen statt der Grundvorlesungen stattfindet) zwar nicht verpflichtend vorgeschrieben, ich würde den Besuch aber dringend empfehlen. Auch die Prüfung zu dieser Vorlesung ist eine sehr empfehlenswerte Vorbereitung auf die späteren Vorlesungsprüfungen. Zusätzlich werden in den ersten Wochen Workshops zur Aufarbeitung des Schulstoffs angeboten, die helfen, unterschiedliche Voraussetzungen auszugleichen.
Im zweiten Studienjahr sind neben dem letzten Teil des Analysis-Zyklus sechs zweistündige Vorlesungen zu absolvieren. Zu diesen Vorlesungen werden jeweils einstündige Proseminare angeboten. Von diesen Proseminaren müssen zwar laut Studienplan nur zwei absolviert werden, es ist aber empfehlenswert, möglichst viele dieser Proseminare zu besuchen. Zu beachten ist jedenfalls, dass diese Lehrveranstaltungen nur einmal jährlich angeboten werden.
Daneben besteht die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen aus dem zweiten Studienabschnitt vorzuziehen. Studierenden, die den Studienzweig "Mathematische Logik und Grundlagen" anstreben, wird dringend empfohlen, die Vorlesung "Grundbegriffe der mathematischen Logik" und das zugehörige Proseminar im ersten Studienabschnitt als freies Wahlfach zu besuchen.
Im Lauf des ersten Studienabschnitts sollte sich jeder Studierende im StudienServiceCenter Mathematik den Prüfungspass für den ersten Studienabschnitt abholen. Dabei ist ein aktuelles Studienbuchblatt vorzulegen.
Abschluss des 1. Studienabschnitts
Die erfolgreich absolvierten Lehrveranstaltungen werden durch den/die
Studierende in den Prüfungspass eingetragen, wobei in der Spalte
"Unterschrift" der Name des Prüfers/LVA-Leiters angegeben wird.
Sind alle vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen absolviert, dann kann
der Prüfungspass eingereicht werden. Genauere Informationen dazu
finden Sie hier. Einige Tage nachdem der Prüfungspass
abgezeichnet wurde können Sie das Zeugnis über die
erfolgreich absolvierte 1. Diplomprüfung im
StudienServiceCenter abholen.
Der zweite Studienabschnitt:
Die Regelstudiendauer für den zweiten Studienabschnitt
beträgt 6 Semester. Im Gegensatz zum ersten Studienabschnitt gibt
es im zweiten Teil des Studiums viele
Wahlmöglichkeiten. Zunächst gibt es die Möglichkeit den
zweiten Abschnitt in zwei verschiedenen
Studienzweigen zu absolvieren.
Der Studienzweig "Mathematische Logik und Grundlagen" wird fast vollständig vom Gödl Research Center angeboten. Studierenden, die diesen Studienzweig absolvieren möchten, wird dringend empfohlen, sich mit dem Gödl Research Center in Verbindung zu setzen.
Die überwiegende Mehrzahl der Studierenden absolviert den Studienzweig "Reine und Angewandte Mathematik". In diesem Studienzweig gibt es einerseits Lehrveranstaltungen, die für alle Studierenden verpflichtend sind. Andererseits muss einer von 7 Studienschwerpunkten ("Wahlfachtöpfen") gewählt werden. In jedem dieser Schwerpunkte gibt es wiederum einige Pflichtveranstaltungen sowie eine Liste von Wahlmöglichkeiten. Die Liste der angebotenen Schwerpunkte und die jeweils vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen entnehmen sie bitte dem Studienplan. Zu jedem Studienschwerpunkt gibt es eine(n) KoordinatorIn für die Lehre im betreffenden Schwerpunkt. Eine Liste der KoordinatorInen findet sich hier.
Da in jedem Studienschwerpunkt drei Pflichvorlesungen absolviert werden müssen (die höchstens einmal jährlich angeboten werden können) und auch einiges an Zeit für die Diplomarbeit vorgesehen werden sollte, empfiehlt es sich, die Entscheidung für einen Studienschwerpunkt nicht zu lange hinauszuzögern. Ein guter Anfang ist, ausgiebig über den eigenen mathematischen "Geschmack" nachzudenken (etwa "eher analytisch oder eher algebraisch", "eher konzeptuell oder eher beispielorientiert", "eher konkret oder eher abstrakt", ist Anwendungsorientierung erwünscht, und so weiter). Natürlich kann auch die Wahl des Gebiets für die Diplomarbeit eine wichtige Rolle in der Wahl des Studienschwerpunkts spielen.
Im Laufe des zweiten Studienabschnitts kann der Prüfungspass für den zweiten Abschnitt im StudienServiceCenter abgeholt werden. Dabei muss der gewählte Studienzweig (nicht aber der gewählte Schwerpunkt im Studienzweig "Reine und Angewandte Mathematik") angegeben werden. Neben dem aktuellen Studienbuchblatt ist auch das Zeugnis der ersten Diplomprüfung vorzulegen.
Der (im Studienzweig "Reine und Angewandte Mathematik") gewählte Studienschwerpunkt muss nicht formell bekannt gegeben werden. Es müssen nur im Laufe des Studiums die für einen der Schwerpunkte vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen absolviert werden.
Die Diplomarbeit:
Die Abfassung
der Diplomarbeit ist die größte Einzelaufgabe während
des gesamten Studiums. Damit ist die Wahl des/der BetreuerIn und des
Themas der Diplomarbeit von großer Bedeutung. Grundsätzlich
kommen als BetreuerInnen alle habilitierten Fakultätsmitglieder
in Frage. Wird eine Betreuung durch ein Fakultätsmitglied ohne
Habilitation oder jemanden Externen gewünscht, so muss das extra
genehmigt werden, kontaktieren Sie in solchen Fällen bitte das
zuständige Mitglied der SPL.
Die möglichen
Richtungen für Diplomarbeiten orientieren sich natürlich
nach den an der Fakultät für Mathematik vertretenen Forschungsrichtungen. Vor allem wenn man plant,
das Gebiet der Diplomarbeit in einem Doktoratsstudium
weiter zu verfolgen, werden sich die Themen meist stark am
Forschungsgebiet des/der BetreuerIn orientieren. Neben
persönlichen Aspekten und dem eigenen mathematischen Geschmack,
sollte man auch bedenken, ob man Wert darauf legt, während der
Arbeit an der Diplomarbeit in eine größere Arbeitsgruppe
integriert zu sein. Informationen zu möglichen Richtungen
für Diplomarbeiten und Dissertationen in den einzelnen Gruppen
finden sich hier.
Sobald BetreuerIn und Thema der Diplomarbeit feststehen, sollten diese Informationen offiziell bekannt gegeben werden. Dazu wird ein im SSC (oder online hier) erhältliches Formular ausgefüllt und von DiplomandIn und BetreuerIn unterschrieben. Der/die Studierende muss außerdem die Kenntissname der Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis durch eine Unterschrift (Formular) bestätigen. (Weitere Informationen zu diesem Thema sind online hier oder im StudienServiceCenter erhältlich.) Die unterschriebenen Formulare werden in StudienServiceCenter bei Frau Semler abgegeben. Die Unterschriften von Dekan und SPL werden durch das StudienServiceCenter besorgt. Das angegebene Thema (und auch der/die BetreuerIn) sind nicht bindend, es ist aber für die Fakultät wichtig, DiplomandInnen rechtzeitig zu erfassen. Eventuelle Änderungen bitte bei Frau Semler bekannt geben.
Der Abschluss des Studiums:
Die
absolvierten Lehrveranstaltungen des zweiten Studienabschnitts werden
wieder im Prüfungspass eingetragen. Sind alle vorgeschriebenen
Leistungen erbracht, dann kann der Prüfungspass eingereicht
werden, weitere Informationen dazu finden sich hier. Dabei erhalten Sie auch die Unterlagen und
Formulare die zur Einreichung der Diplomarbeit nötig sind. Diese sind
hier auch online verfuegbar.
Der zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung behandelt neben dem wissenschaftlichen Umfeld der Diplomarbeit (das durch den/die BetreuerIn abgeprüft wird) ein weiteres Prüfungsgebiet. Dieses Prüfungsgebeit ist von dem/der KandidatIn im Einvernehmen mit dem/der StudienprogrammleiterIn (SPL) zu wählen. Der/die PrüferIn für das zweite Gebiet wird von dem/der SPL bestellt, im Allgemeinen auf Wunsch des/der KandidatIn. Wenn die Absolvierung der vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen und die Fertigstellung der Diplomarbeit absehbar sind, sollte also ein zweites Gebiet und ein(e) PrüferIn gewählt und ein Stoff für die Diplomprüfung abgemacht werden. (Bei ungewöhnlichen Gebieten bitte bei dem/der SPL rückfragen.) Die Diplomprüfung dauert üblicherweise etwa eine Stunde.
Für die Diplomarbeit gibt es ein Musterdeckblatt (als WORD-File), eine von Herrn Stefan Paukner erstellte TeX-Version zum einbinden in ein TeX-file und Harald Schillys Diploma thesis survival package, die ich hiermit weitergebe. Die Regeln für die Gestaltung der Titelseite finden sich hier. Das nötige Uni-Logo findet sich unter http://public.univie.ac.at/logo-download/. Bitte halten Sie das Format (im wesentlichen) ein. Ist die Diplomarbeit zur Zufriedenheit des/der BetreuerIn abgeschlossen, müssen zwei (früher 3) gebundene Exemplare hergestellt werden, in denen auch ein Lebenslauf mit eingebunden ist. Währenddessen kann der/die SPL kontaktiert werden, um den/die Vorsitzende(n) des Prüfungssenats für den zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung festzulegen. Mit dem/der Vorsitzenden und den beiden PrüferInnen wird dann ein Termin für den zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung vereinbart (üblicherweise frühestens 14 Tage nach Einreichung der Diplomarbeit). Der Prüfungtermin (Zeit und Ort) sowie die Prüfer und Prüfungsfächer und der Vorsitzende werden in ein Anmeldeformular eingetragen, das der SPL mit Unterschrift genehmigt.
Seit 4. August 2008 ist im Bereich der SPL Mathematik für alle Diplomarbeiten eine elektronische Plagiatsprüfung verpflichtend vorgeschrieben. Dazu muss die Diplomarbeit vor der Einreichung der gebundenen Versionen elektronisch in PDF-Format hochgeladen werden (dabei muss die gesamte Arbeit in einem File vorleigen). Ein ausführliches Informationsblatt dazu findet sich hier. Die Bestätigung über die erfolgte Hochladung muss bei der Einreichung der gedruckten Versionen vorgelegt werden. Bei der Einreichung der gebundenen Exemplare im StudienServiceCenter wird der Termin offiziell mit einem Formular angemeldet. Nach dem zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung erhalten sie ein Merkblatt, das die restlichen Schritte bis zur Sponsion beschreibt.