4.1.1 Definition.
Es sei
eine beschränkte Abbildung auf einem kompakten
Intervall
mit Werten in einem endlich dimensionalen Vektorraum
.
Es sei
eine endliche Zerlegung von
in Teilintervalle
.
Als Obersumme von
bzgl. der Zerlegung
bezeichnet man
Weiters sei
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4.1.2 Lemma.
Jede monotone Funktion und jede stetige Funktion ist Riemann-integrierbar.
Man sieht leicht ein, daß monotone Funktionen nur Sprungstellen als Unstetigkeitsstellen besitzen können, und davon höchsten abzählbar viele vorhanden sein können.
Beweis. (1) O.B.d.A. sei
(2) Sei nun
stetig, dann ist
gleichmäßig stetig nach 2.3.5,
also existiert zu
ein
mit
für
.
Sei nun
eine äquidistante Zerlegung wie zuvor mit Schrittweite
. Für
ist dann
und somit
.
Also gilt
.
[]
4.1.3 Beispiele.
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Ein Kriterium für die Integrierbarkeit ist folgender Satz den wir ohne Beweis angeben.
4.1.4 Lebesgue'sches Integrabilitätskriterium.
Eine beschränkte Funktion ist genau dann
Riemann-integrierbar
wenn die Menge der Punkte
in denen sie unstetig ist
eine Lebesgue-Nullmenge ist.
Dabei heißt eine Teilmenge
Z.B. ist jede abzählbare Menge eine Nullmenge, denn sei
und
. Dann ist
und
.
4.1.5 Beispiel.
Die Dirichlet'sche Sprungfunktion
ist überall unstetig, also auf
nicht integrierbar.
Hingegen ist die Funktion
welche gegeben ist durch
4.1.6 Lemma.
Die Riemann-integrierbare Funktionen bilden einen Vektorraum. Integrieren ist linear.
Beweis. Es ist
4.1.7 Lemma.
Produkte Riemann-integrierbarer Funktionen sind Riemann-integrierbar.
Ebenso beschränkte Quotienten.
Beachte jedoch, daß dies keine Formel zur Berechnung des Integrals eines Produktes aus jenen der Teile liefert.
Beweis. Dies folgt leicht aus dem Lebesgue'schen Integrabilitätskriterium 4.1.4. []
4.1.8 Lemma.
Integrieren ist additiv in den Grenzen.
Beweis. Es seien
4.1.9 Lemma.
Integrieren ist monoton.
Beweis. Aus
4.1.10 Mittelwertsatz der Integralrechnung.
Es sei
für alle
und
integrierbar.
Dann ist
.
Beweis. Dies folgt aus 4.1.9, da
Andreas Kriegl 2001-07-01